Smog in Chemie | Schülerlexikon

Sommersmog

Beim Sommersmog (Fotosmog oder Los-Angeles-Smog) geht es um einen völlig anderen Sachverhalt. Mit Sommersmog ist eine verstärkte Bildung von bodennahem Ozon gemeint, einem stechend riechenden, reaktionsfreudigen Gas, dessen Moleküle aus drei Sauerstoffatomen bestehen. Dieses Ozon entsteht zusammen mit anderen Reizgasen, wenn Sonnenlicht auf Luftschadstoffe (Stickstoffoxide, Kohlenwasserstoffe) trifft, die vor allem von Kraftfahrzeugen an die Umwelt abgegeben werden.

Nicht verwechselt werden darf dieses bodennahe Ozon mit der Ozonschicht, die in der Atmosphäre in 15-25 km Höhe existiert und die die gefährliche kurzwellige UV-Strahlung absorbiert. Genauere Hinweise dazu sind unter dem Stichwort Ozonloch zu finden.

Das bodennahe Ozon und die anderen Reizgase wie Stickstoffdioxid beeinflussen die Lungenfunktion negativ, lösen Tränenreiz aus, verringern die Leistungsfähigkeit, erhöhen möglicherweise das Krebsrisiko und beeinflussen auch das Waldsterben. Für die Bewertung der Ozonbelastung ist zu beachten:

  • Bodennahes Ozon bildet sich nur bei Sonneneinstrahlung und Belastung der Luft mit Schadstoffen, also vor allem an Sommertagen in Ballungsgebieten.
  • Das Ozon wird nach 1-2 Tagen wieder abgebaut, wobei Luftschadstoffe den Abbau beschleunigen. In Ballungsgebieten erfolgt also der Abbau besonders schnell. Es vollzieht sich beim Abbau z. B. folgender chemische Prozess:

NO + O 3 NO 2 + O 2

Die Ozonbelastung ist abends und nachts in der Umgebung von Ballungsgebieten häufig größer als in den Ballungsgebieten selbst, da einerseits dort schneller Ozon abgebaut wird und andererseits durch Wind Ozon von den Ballungsgebieten weg transportiert wird.

Als Jahresdurchschnittswerte in Deutschland werden heute Werte von 40-50 µg/m³ angegeben, die aber im Ansteigen begriffen sind. An warmen Sommertagen kann es sogar zu Ozonkonzentrationen über 120 µg/m³ kommen. Nach dem Sommersmog-Gesetz von 1985 existierten vorgeschriebene Grenzwerte für Ozon:

180 µg/m 3 ist der Schwellenwert , bei dem eine Information der Bevölkerung erfolgen muss . 240 µg/m 3 ist der Wert , bei dem weitergehende Maßnahmen ergriffen werden müssen (z . B . Geschwindigkeitsbegrenzungen , Fahrverbote) . 360 µg/m 3 bedeutet Gefahren für die Gesundheit .

Da es zu einem tatsächlichen Fahrverbot in der Praxis nicht gekommen ist und die Wirkung somit gering einzuschätzen war, wurde im Juli 2000 die Sommersmogregelung außer Kraft gesetzt.

Entsprechend der EU-Richtlinie gilt seit 2002:
180 µg/m³ ist weiterhin der Schwellenwert, bei dem informiert werden muss
240 µg/m³ bedeutet Gefahr für die Gesundheit
Entsprechende Emissionseinschränkungen sind geplant.

Der bisher höchste Wert in Deutschland wurde 1976 in Mannheim mit 543 Mikrogramm je Kubikmeter gemessen. Aktuelle Werte verschiedener Orte kann man im Internet bei den Landesumweltämtern abrufen.

Gefährlicher als für den Menschen ist Ozon für viele Pflanzen, deren Blätter geschädigt und Wachstum gehemmt wird. Dementsprechend niedriger sind die Schwellenwerte zum Schutz der Vegetation, die in letzter Zeit jedoch immer öfter überschritten werden:

  • Schwellenwert zum Schutz der Vegetation:
    65 µg/m³ als Mittelwert über 24 h
  • Schwellenwert zum Schutz der Vegetation:
    200 µg/m³ als Mittelwert über 1 h

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