Eigenschaften des Elements
Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften |
Atombau |
Ordnungszahl: 82 | 82 Protonen 82 Elektronen |
6. Periode | 6 besetzte Elektronenschalen |
IV. Hauptgruppe | 4 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand |
Xe 6s24f1 45d1 06p2 |
Elektronegativität | 1,8 |
Ionisierungsenergie in eV | 7,416 |
häufigste Oxidationszahlen |
IV, II |
Atommasse des Elements in u | 207,2 |
Atomradius in 10- 1 0m | 175,0 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 1,32 (+2); 0,84 (+4) |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Stoffkonstanten und Häufigkeit des Vorkommens in der Natur
Dichte in bei 25 °C | 11,35 |
Härte nach Mohs und Brinell | 1,2; 3,75…4,2 · 107 |
Schallgeschwindigkeit in | 1200 |
Schmelztemperatur in °C | 327 |
spezifische Schmelzwärme in | 23,4 |
Siedetemperatur in °C | 1740 |
spezifische Verdampfungswärme in | 866,7 |
Standardentropie S0 in | 65 |
Wärmeleitfähigkeit in bei 27°C | 35,3 |
spezifische Wärmekapazität in bei 25 °C | 0,129 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 0,20648 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) |
0,0018 |
Isotope des Elements
Blei kommt in der Natur als ein Gemisch von vier stabilen Isotopen vor. Weitere 30 radioaktive Isotope wurden künstlich erzeugt.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % |
82 | 204 | 203,973 044 | 1,5% |
206 | 205,974 468 | 24,1% | |
207 | 206,975 903 | 22,1% | |
208 | 207,976 65 | 52,3% |
Weitere Eigenschaften
Blei ist ein Metall mit einer matten grauen Färbung. Das Metall gehört aufgrund seiner hohen Dichte (11,4 g/cm3) zu den Schwermetallen. Es ist gut verformbar und relativ weich. Die Schmelztemperatur von Blei ist sehr niedrig (327 °C). Blei gehört zu den unedlen Metallen. Da es an der Luft rasch eine graue, schützende Oxid- und Hydroxidschicht bildet, wird es passiviert und ist dann vor Reaktionen geschützt. Mit reinem Wasser reagiert Blei wegen seiner Schutzschicht nicht. Bei Erwärmung verbindet sich Blei mit Sauerstoff. Mit Halogenen reagiert Blei zu Halogeniden. Mit einigen Säuren reagiert Blei ebenfalls kaum, da es mit den Säurerest-Ionen dieser Säuren schwer lösliche Salze an seiner Oberfläche bildet, die eine weitere Reaktion verhindern. Mit Salpetersäure reagiert Blei dagegen allmählich zu Bleinitrat. Auch mit organischen Säuren kann Blei zu organischen Bleisalzen reagieren. Mit Basen bildet Blei nach Erhitzen Plumbate. Alle Bleiverbindungen sind mehr oder weniger giftig.
Entdeckung
Schon lange vor der christlichen Zeitrechnung kannten die Menschen das Blei. Im alten Ägypten verwendete man es zum Glasieren von Gegenständen und stellte Statuen daraus her. Im römischen Reich wurde Blei für Dächer und Wasserleitungen verwendet. Im Mittelalter gebrauchten es die Menschen dann auch zur Herstellung von Maschinenteilen. Besondere Bedeutung erlangte es u. a. als Dachverkleidung, zur Herstellung von Trinkwasserrohren und zur Fertigung der Lettern für den Buchdruck. Da Blei schon seit Jahrtausenden in Gebrauch ist, kann die Herkunft des Wortes nicht mehr genau zurückverfolgt werden. Wahrscheinlich stammt die Bezeichnung vom indogermanischen «bhlei» für glänzen ab. Den lateinischen Elementnamen «Plumbum» und sein Symbol «Pb» bekam das Blei 1814 von BERZELIUS.
Vorkommen /Herstellung
Blei ist, obwohl es ein bekanntes Element darstellt, auf der Erde nur in geringen Mengen vorhanden. Als reines Element – auch «gediegenes Blei» genannt, findet man das Metall selten. Häufig kommt Blei in Verbindungen in verschiedenen Erzen vor. Die bekanntesten sind Bleiglanz bzw. Galenit (Bleisulfid – PbS), Bleivitriol bzw. Anglesit (Bleisulfat – PbSO4), Rotbleierz bzw. Krokoit (Bleichromat – PbCrO4), Gelbbleierz bzw. Wulfenit, (Bleimolybdat – PbMoO4), Weißbleierz bzw. Cerussit (Bleicarbonat – PbCO3), Scheelbleierz bzw. Stolzit (Bleiwolframat – PbWO4). Große Bleierzvorkommen finden sich in den USA, Australien, Mexiko, Russland, China und in Polen. In Deutschland sind die Vorkommen gering. Im Meer findet man nur Spuren von Blei in Form von Blei-Ionen. Blei wird aus dem Erz Bleiglanz (PbS) gewonnen. Das Erz wird «geröstet», d. h. bei etwa 1 000 °C mit Sauerstoff zur Reaktion gebracht, sodass Blei(II)-oxid entsteht. Anschließend wird das Blei(II)- oxid mit Kohlenstoff (Koks) zu Blei reduziert. Danach wird das Blei von den Verunreinigungen durch andere Metalle gereinigt.
Verwendung
Blei ist eins der wichtigsten Metalle und sehr preisgünstig. Die Hauptverwendung des metallischen Bleies besteht in der Herstellung von Legierungen, z. B. Hartblei, Schriftblei zum Buchdrucken, Blei-Spritzgusslegierungen oder als Weichblei für Dichtungen, Isolierungen und Rohre. Bleiplatten absorbieren Strahlung. Beim Röntgen verwendet man deshalb Blei zum Schutz. Farbpigmente werden aus Blei hergestellt (Bleiweiß, Mennige). Da Blei ein Schwermetall ist, wird es auch zum Beschweren, z. B. als Bleilot, Senkblei oder in Gardinenabschlüssen als Bleiband verwendet.
Wichtige Verbindungen
– Blei(II,IV)-oxid (Mennige – Pb3O4 – giftiges Pigment für Rostschutzgrundierungen)
– Bleioxide (Zusatz bei der Glasherstellung – Bleiglas,)
– Bleihaltige Farbpigmente (Bleiweiß, Chromrot, Neapelgelb, Chromgelb)
– Blei(IV)-oxid (PbO2 – entsteht beim Aufladen der Bleiakkumulatoren und Bleisulfat – PbSO4 bildet sich beim Entladen)
– Bleisilicat (PbSiO3 – notwendig zur Bereitung von Porzellanschmelzfarben)
– Tetraethylblei und Tetramethylblei (organischen Bleiverbindung – bis vor wenigen Jahren Benzinzusatz, um die Klopffestigkeit zu erhöhen, sehr giftig)
Bau
Blei kristallisiert in einer kubisch-dichtesten Kugelpackung.